In Richtung eines utopischen Horizonts. Erfahrungen, Unbehagen und Unruhen in der gesellschaftskritischen, selbstreflexiven Bildungsarbeit in der Migrationsgesellschaft RUBIA SALGADO maiz – Autonomes Zentrum von und für Migrantinnen, Linz Wie kann eine Bildungsarbeit in der Migrationsgesellschaft aussehen, die nicht konservative (im Sinn der Stabilisierung der gegebenen Verhältnisse), sondern transformative Ziele verfolgen will? Und was wären ihre Voraussetzungen? Wenn es darum geht, Machtverhältnisse zu thematisieren und zu problematisieren, Perspektiven der Veränderung gesellschaftlicher Verhältnisse und Strukturen sowie Strategien für deren Umsetzung zu entwerfen, stellen sich viele Fragen: Welche gesellschaftspolitischen Annäherungen und Fragestellungen sowie pädagogischen Grundsätze liegen diesen Zielen zugrunde? Welche methodischen Herangehensweisen können wir, Lehrer_innen und Vermittler_innen, entwickeln? Was bedeutet Dialog als pädagogischer Grundsatz? Was bedeutet agonistische Bildung? Wie gestaltet sich das Verhältnis zwischen Lehrenden und Lernenden? Wie können unterschiedliche Positionen (z. B. zu den im Rahmen dieser Ringvorlesung vorgeschlagenen Themenbereiche „Kunst“, „Geschichte“, „Sprache“ und „Stadt“) verhandelt werden, ohne im pädagogischen Tun Zuschreibungen fortzusetzen und Machtverhältnisse auszublenden? Welchen Herausforderungen stellen wir uns in der Auseinandersetzung mit unserem eigenen Handeln in einem pädagogischen Prozess, der emanzipatorischen Zielen und einer machtkritischen Haltung verpflichtet ist? Welche Ansprüche und Widersprüche einer gesellschaftskritischen und selbstreflexiven Bildungsarbeit in der Migrationsgesellschaft können erkannt und benannt werden? Auf die formulierten und auf viele andere Fragen, die hier noch aufgelistet werden könnten, gibt es wenige unumstrittene Antworten. Ich kann von Erfahrungen, Unbehagen und Unruhen erzählen, die mich als Pädagogin in einer kreisförmig-kontinuierlichen Bewegung zur Theorie und wieder zurück zur Praxis führen. Mich leiten dabei Entwürfe, Experimente, Reflexionen und vor allem der Blick in Richtung eines utopischen Horizonts. |
Montag, 12.10.2015, 17 Uhr AK–Wien Bildungszentrum Raum 12A/12B Theresianumgasse 16-18 1040 Wien Anmeldung unter: anmeldung@trafo-k.at |
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